Vorwand

Vorwand

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Vor|wand ['fo:ɐ̯vant], der; -[e]s, Vorwände ['fo:ɐ̯vɛndə]:
nicht zutreffender, nur vorgegebener, als Ausrede benutzter Grund:
er findet immer irgendeinen Vorwand, um sie in ihrem Büro aufzusuchen; sie ist unter einem Vorwand verreist; etwas zum Vorwand nehmen.
Syn.: Ausflucht, Entschuldigung, vorgeschobener Grund.

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Vor|wand 〈m. 1uvorgeschützter, nicht wirklicher Grund, Scheingrund, Ausflucht ● ich habe keinen \Vorwand, um heute zu Hause zu bleiben; eine dringende Arbeit als \Vorwand benutzen; dein Besuch kann mir als \Vorwand dienen, heute Abend nicht zu dem Vortrag zu gehen; eine Einladung unter einem \Vorwand absagen; eine Erkältung zum \Vorwand nehmen [<frühnhd. fürwand als Lehnübersetzung von lat. praetextus „Vorwand“; zu lat. praetexere „als Vorwand gebrauchen“, eigentlich „vorne anweben“ <prae „vor“ + texere „weben“]

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Vor|wand , der; -[e]s, Vorwände [zu vorwenden, urspr. = etw., was jmd. zu seiner Rechtfertigung vorbringt; Einwand]:
nur vorgegebener, als Ausrede benutzter Grund; Ausflucht:
ein fadenscheiniger, leicht zu durchschauender, willkommener, guter V.;
etw. dient [jmdm.] nur als V.;
einen V. [für etw.] brauchen, suchen, finden, haben;
etw. als V. benutzen, [um] etw. zu tun, tun zu können;
er rief unter einem V. bei ihr an, um festzustellen …

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Vor|wand, der; -[e]s, Vorwände [zu ↑vorwenden, urspr. = etw., was jmd. zu seiner Rechtfertigung vorbringt; Einwand]: nur vorgegebener, als Ausrede benutzter Grund; Ausflucht: ein fadenscheiniger, leicht zu durchschauender, willkommener, guter V.; etw. dient [jmdm.] nur als V.; Besonders beliebt sind erotische Themen: die Abenteuer Jupiters ..., Venus (als V. zum weiblichen Akt) allein oder mit Amor oder Mars ... (Bild. Kunst III, 11); einen V. [für etw.] brauchen, suchen, finden, haben; Ein Attentat auf den König gab den V.: alle Jesuitengüter wurden ... beschlagnahmt (Friedell, Aufklärung 50); Er (= der Schmerz) dient als Projektionsfläche, die der heroischen Individualität den V. für ihre Bewährungsrituale liefert (FAZ 26. 7. 99, 47); etw. als V. benutzen, [um] etw. zu tun, tun zu können; Gantenbein erhebt sich mit dem V., durstig zu sein (Frisch, Gantenbein 483); er rief unter einem V. bei ihr an, um festzustellen ...; ... wich ich ihrem Verlangen immer unter dem triftigen V. aus, dass es an einer sicheren Gelegenheit ... fehle (Th. Mann, Krull 406); Mithilfe von allerhand Vorwänden war es ihm ... bisher gelungen, seine Frau davon abzuhalten ... (Hauptmann, Thiel 7); Eines Tages folgte er ihr nach Rom, architektonische Studien zum V. nehmend (A. Kolb, Daphne 44).

Universal-Lexikon. 2012.

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